Konzeptionelle Kurzbeschreibung:
Mit der Tonwerkstatt entsteht im Kunsthaus Turmstrasse ein voraussetzungsoffenes musikalisches Ensembleangebot. Ziel des Projektes ist es, interessierte Menschen unabhängig von ihren musikalischen Fähigkeiten und Erfahrungen zum gemeinsamen Musizieren einzuladen. Die Musik der Tonwerkstatt lässt sich nicht im Vorhinein festlegen: das Projekt bemüht sich darum, im kreativen Umgang mit ganz unterschiedlichem musikalischen Material eine eigene Ensembleidentität zu entwickeln und schlussendlich die Musik zu spielen, die nur in diesem Kontext und im Zusammenspiel dieser spezifischen Gruppe von Menschen entstehen kann.
Mit besonderen Arrangements, die eigens für das Projekt entwickelt werden, stellt sich die Tonwerkstatt der Herausforderung, jedem Teilnehmenden von Anfang an ein ihr/ ihm entsprechendes Angebot zu machen und so alle sinnvoll am musikalischen Geschehen zu beteiligen. Dafür werden Einzelstimmen entwickelt, die unterschiedlichste musikalische Fähigkeiten berücksichtigen und die dann im Laufe der Zeit speziell für die individuellen Bedürfnisse einzelner Teilnehmer:innen geschrieben werden. Im Mittelpunkt der musikalischen Arbeit steht nicht die individuelle Virtuosität sondern das Zusammenspiel aller Teilnehmenden und der gemeinsame Sound des Ensembles.
Das Repertoire der Tonwerkstatt wird von den Teilnehmenden selbst bestimmt. Zu Beginn der Zusammenarbeit werden aber einige Arrangements von populären Liedern vorliegen, so dass unmittelbar mit dem Spielen begonnen werden kann. Und selbstverständlich werden auch Improvisation und Experiment eine Rolle spielen!
Die Tonwerkstatt versteht sich als inklusives und intergenerationelles Projekt, in dem verschiedene Menschen in ihren unterschiedlichen Lebenssituationen zusammenkommen um miteinander zu musizieren und voneinander zu lernen. Für den Beginn des Projektes sind 14tägige Proben geplant, es stehen einige Instrumente für die Menschen zur Verfügung, die kein eigenes Instrument mitbringen können (oder wollen).
Im August 2022 arbeite ich mit der Berliner Künstlerin Katrin Glanz zusammen, die eine Zeit lang in der neuen Kunstwerkstatt in der Turmstrasse zu Gast ist. Katrin entwickelt zusammen mit Gerlinde Muhr Birkhan (die für die Musikschule Tanzgruppen unterrichtet) und Menschen aus Monheim eine Performance im öffentlichen Raum. Grundlage sind alltägliche Bewegungen, die durch die Einschränkungen der Corona Pandemie entstanden sind: wir begrüssen uns mit dem Fuss oder dem Ellenbogen, wir weichen Begegnungen aus, verbergen uns hinter Masken…
Die Musik für die Performance entsteht aus einer Aufnahme der Atmosphäre am Ernst Reuter Platz an einem Sommerabend- Die Stimmen und Geräusche bilden die Basis für eine dreiteilige Komposition, die sich an den choreographischen Vorgaben orientiert: wer interessiert ist kann die Musik hier hören:
Welche Rolle spielt die Volksmusik, die sich im allgemeinen Verständnis auf regionale kulturelle Wurzeln bezieht, im „globalen Dorf“ des 21sten Jahrhunderts? Dazu nimmt unter anderen Sam Amidon in seiner musikalischen Arbeit Stellung. Er beschäftigt sich mit der Tradition amerikanischer Folk Musik - und interpretiert auf seinen Alben und in seinen Konzerten vor allem Musik aus den Appalachen, einem Gebirgszug im Osten der Vereinigten Staaten. In dem Projekt „The Living Song“, welches in seinem Titel Bezug nimmt auf die Arbeit des Musikethnologen Vladimir Uleha, begegnet Amidon Schülerinnen und Schüler des Otto Hahn Gymnasium rund um den Mittelstufen Chor der Schule. Exklusiv für die Triennale sind Arrangements von Amidons Musik entstanden, aber auch Volkslieder aus unser Tradition sowie Gedichte in verschiedenen Sprachen werden in die Performance einbezogen, die am 24.6.22 auf dem Festivallschiff stattfand.
In Kooperation mit der Musikschule entsteht für die Triennale in ein besonderes Bläserensemble, welches sich aus Schüler:innen der Bläserklassen der Peter Ustinov Gesamtschule, dem Unterstufen- und dem Jugendblasorchester der Musikschule zusammensetzt. Die Schüleriinnen und Schüle setzen sich mit der Musik der koreanischen Multiinstrumentalistin Park Jiha auseinander. Dazu sind in enger Abstimmung mit der Künstlerin Arrangements von Titeln aus ihrem 2018 erschienenen Album „Communion“ entstanden. Die Vorbereitung unseres Projektes findet zunächst in den Instrumentengruppen statt, wobei alle Einzelstimmen immer wieder flexibel an die ganz unterschiedlichen Fähigkeiten und Bedürfnisse der Schüler:innen angepasst werden. Neben der Begegnung mit Park Jiha und dem Erlernen der instrumentalen Parts spielt natürlich auch das Thema Improvisation eine wichtige Rolle! Die Aufführung fand im Rahmen von "The Prequel" am 23.6.22 auf dem Festivalschiff statt.
In einem Kooperationsprojekt von Monheimer Musikschule, Otto Hahn Gymnasium und Monheim Triennale haben sich Künstler:innen aus dem Festival Line up zusammen mit Kindern der Orchesterklassen des OHG, welche von der Musikschule betreut werden, mit Carla Bley´s „Escalator Over The Hill“ beschäftigt. Dazu haben die Kinder Motive aus dem Stück gelernt, die wir so arrangiert hatten, dass sie für die Kinder spielbar wurden. Zusätzlich erarbeiteten die Kinder Modelle, mit dem Material spielerisch umzugehen: so vorbereitet trafen sie im Rahmen von "The Prequel" im Juli 2021 auf die Triennale Musiker Robert Landfermann, Greg Fox, Shahzad Ismaily und Stian Westerhus, mit denen sie eine gemeinsame Performance rund um „Escalator Over The Hill“ gestalteten.
Bedingt durch die Quarantäne infolge der Pandemie können wir zur Zeit nicht zusammenkommen um gemeinsam zu musizieren. In dieser Situation versuchen wir nicht nur Konzerte oder Radio Sendungen zu produzieren, die andere Menschen konsumieren können, sondern Formate zu entwickeln, die ein kretives Zusammenspiel unter diesen Bedingungen möglich machen. Eines dieser Projekte ist das Kompositionspuzzle, in dem Komponist*innen sich Stücke ausdenken die von Interpret*innen gespielt werden und in dem der Zufall immer eine grosse Rolle spielt
Der Verein Jazz in Monheim (JIMe.V.) ist nicht nur Konzertveranstalter. Teil des Vereinslebens ist neben der aktiven Auseinandersetzung mit verschiedenen Formen des Jazz (wie im Januar bei der Veranstaltung zum 100sten Geburtstag von Charlie Parker) nicht zuletzt die Nachwuchsförderung. Zusammen mit der Monheimer Musikschule veranstaltet JIM im Herbst 2020 ein Workshop Wochenende, bei dem eines der wesentlichen Merkmale des Jazz im Mittelpunkt steht: die Improvisation. In fünf Workshopensembles mit unterschiedlichen stilistischen Schwerpunkten geht es an diesem Wochenende um das „Erfinden“ von Musik. Die Teilnehmer*innen lernen, sich anhand der jeweils geltenden Regeln und im Rahmen ihrer Möglichkeiten frei in der Musik zu bewegen, spontan Entscheidungen über die musikalische Gestaltung zu treffen und mit ihren Mitspieler*innen „live“ zu kommunizieren. Das Wochenende ist für alle Instrumente offen, zu Beginn steht ein Konzert der Dozent*innen und am Ende haben die Teilnehmer*innen die Gelegenheit, die Arbeitsergebnisse des Workshops zu präsentieren.
Aus unterschiedlichen muskalischen Himmelsrichtungen kommen Musiker*innen in der Szene Monheim Werkstatt zusammen und gestalten ein besonderes Konzert. Im zweiten Teil des Abends laden wir zu einer offenen Session ein.
In Zusammenarbeit mit dem Haus der Jugend und der Monheimer Musikschule ist ein offenes und inklusives Musikangebot entstanden, in dem Kinder einmal in der Woche (immer Donnerstags von 16:00 bis 18:00) miteinander musizieren.
Im Rahmen der Kulturwerke Reihe "Einblicke" fand am 7.11.19 in der VHS Monheim eine Veranstaltung zum Thema „Hören“ statt. Das war der Auftakt zu einer Reihe von Abenden unter dem Motto „Haben Sie schon gehört? Die Monheim Triennale im Gespräch“, an denen ich einzelne Künstler*innen aus dem Triennale Programm vorstelle und versuche, den roten Faden, der die unterschiedlichen musikalischen Konzepte miteinander verbindet, hörbar zu machen.
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