Der Offene Musikraumkurze Projektbeschreibung für ein informelles Musikangebot
im Haus der Jugend in Monheim
Der Offene Musikraum will eine niederschwelliges musikalisches Angebot im Monheimer Haus der Jugend inszenieren. Unser Ziel ist es, den Jugendlichen in der Einrichtung einen offenen Raum für musikalische Begegnung und kreative Experimente anzubieten. Im Gegensatz zu den meisten gängigen Projektangeboten setzt der Offene Musikraum dabei nicht von vornherein auf eine verbindliche und regelmäßige Teilnahme einer fixen Gruppe von Jugendlichen, auch muss aus dem Angebot nicht zwangsläufig eine performative Präsentation der Arbeitsergebnisse resultieren. Vielmehr liegt die Konzentration auf dem gemeinsamen Musizieren, welches in diesem Zusammenhang gleichermassen als künstlerische Geste und soziale Aktion verstanden wird.
Dieser Ansatz bietet verschiedene Möglichkeiten, etwa
- die Begegnung zwischen unterschiedlichen Gruppen von Kindern und Jugendlichen in einer produktiven Atmosphäre
- die Eröffnung von Zugängen zum eigenen gestalterischen Potential, das Erlebnis von Selbstwirksamkeit in der Zusammenarbeit
- Ansprache und Motivation von interessierten Kindern und Jugendlichen, sich auch über das Angebot hinaus mit Musik zu beschäftigen
- die Erforschung und Dokumentation von methodischen Ansätzen und musikalischen Formen jenseits stilistischer Kategorien, die ein solches musikalisches Miteinander unterstützen
Durch die Anwesenheit von qualifizierten Musikpädagog*innen steht den Teilnehmenden eine fundierte Unterstützung bei ihren musikalischen Experimenten zur Verfügung. Neben der Möglichkeit, verschiedene Instrumente auszuprobieren geht es im Offenen Musikraum immer um das gemeinsame Musizieren. In diesem Sinne ist es ein zentrales Ziel, musikalische Situationen zu gestalten, in denen die Teilnehmenden sich mit der entstehenden Klangwelt identifizieren können und ihr eigenes Handeln in der Gruppe als sinnvoll erleben. Hier kommen gleichermassen improvisatorische und experimentelle Ansätze, kollektive Komposition oder das Arrangement von spontan entstandenen Motiven zum Einsatz.
Der Offene Musikraum ist einmal wöchentlich für zwei Stunden zugänglich. Durch die zu erwartende Fluktuation in der Gruppe werden immer sich wieder neue musikalische Ansätze gefragt sein, die sich jeweils an den Interessen und Fähigkeiten der Anwesenden orientieren. Sollte sich eine Gruppe von regelmäßigen Teilnehmer*innen etablieren ist das Angebot auch in einer Zweiteilung denkbar, wobei die offene Arbeit in der ersten Stunde durch eine aufbauende Arbeit in der zweiten Stunde ergänzt würde.
Die Instrumente, die im Offenen Musikraum angeboten werden, müssen nicht auf das traditionelle Bandinstrumentarium (Gitarre, Keyboard, Schlagwerk, Gesang) beschränkt bleiben, auch wenn einiges dafür spricht, diese Instrumente zum Einstieg zu verwenden, da sie der Lebenswelt der Jugendlichen - zumindest so weit wir das beurteilen können - am nächsten kommen. Dennoch wäre es wünschenswert, mit der Zeit auch ander Instrumente (etwa Streicher und Bläser) in das Angebot einzubeziehen, um die angestrebte ästhetische Offenheit und ein möglichst differenziertes Klangbild zu erreichen.